Vertrauliche Geburt

Schwanger - und keiner darf es erfahren?

Die Vertrauliche Geburt ist ein Angebot für schwangere Frauen in konflikthaften Lebenssituationen, die ihre Identität schützen und nach der Geburt ihr Kind zur Adoption freigeben möchten.

Sie müssen Ihr Kind nicht heimlich und ohne medizinische Versorgung zur Welt bringen. Die medizinische Versorgung erfolgt bei einer Vertraulichen Geburt unter einem anderen, von Ihnen ausgedachten Namen (Pseudonym). So können Sie Ihre Identität schützen und Ihr Kind medizinisch gut versorgt auf die Welt bringen. 

Sie geben Ihre Identität nur einmalig gegenüber der Beraterin preis, die Ihre persönlichen Daten aufnimmt und dafür sorgt, dass diese nach der Geburt beim Amt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben sicher verschlossen hinterlegt werden (Herkunftsnachweis). Die Beraterin unterliegt der gesetzlichen Schweigepflicht.

Erst mit 16 Jahren hat Ihr Kind die Möglichkeit seine Herkunft zu erfahren. Für junge Menschen kann dieses Wissen sehr wichtig sein. In begründeten Fällen können Sie ab dem 15. Lebensjahr des Kindes dem Einsichtsrecht Ihres Kindes widersprechen. 

Wir begleiten betroffene Frauen, die diesen Weg gehen möchten, vor, während und wenn Sie dies wünschen auch nach der Vertraulichen Geburt Ihres Kindes. Bei Bedarf stellen wir den Kontakt zu Ärztinnen und Ärzten, Hebammen, der Geburtsklinik sowie zur Adoptionsvermittlungsstelle her und begleiten Sie durch das gesamte Verfahren.

Gut zu wissen

Unter Aufgabe Ihrer Anonymität können Sie den Herkunftsnachweis zurückfordern. Ist der Herkunftsnachweis noch nicht versandt, kann der Vorgang der Vertraulichen Geburt rückgängig gemacht werden. Liegt der Herkunftsnachweis bereits beim Amt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, dann entscheidet das Familiengericht über die Rückführung Ihres Kindes. Dies ist nur möglich bis zum Abschluss des Adoptionsverfahrens. Auch hierbei begleiten wir Sie gerne.